An der Warenterminbörse werden Lieferverpflichtungen für bestimmte Waren gehandelt. Das erfolgt zu klar definierten zukünftigen Zeitpunkten, es handelt sich also um Termingeschäfte.
Individuelle Absprachen zwischen Käufer und Verkäufer sind hierbei nicht möglich. Vielmehr werden Produkt, Menge, Lieferort und Liefertermin standardisiert, damit keine unnötige Komplexität vorherrscht und die Prozedur für alle Marktteilnehmer gleich abläuft.
Wozu dient die Warenterminbörse?
Die Warenterminbörse dient in erster Linie der Preisabsicherung, da Preisschwankungen insbesondere bei landwirtschaftlichen Rohstoffen auftreten können. Ausschlaggebend dafür sind die veränderten Marktbedingungen, der voranschreitende Abbau staatlicher Unterstützung sowie die zunehmende Globalisierung der Märkte.
Wird der Preis bereits im Vorfeld durch ein Warentermingeschäft abgesichert, schützt dies die Marktteilnehmer vor ungünstigen Preisentwicklungen. Einerseits sind die Marktteilnehmer damit gegen mögliche Verluste gesichert, andererseits verzichten sie auch auf mögliche Gewinne.
Tägliche Bewertung von Waren
An der Warenterminbörse findet täglich eine Bewertung von Waren statt. Ausschlaggebend dafür sind neue Marktinformationen, die sich ergeben. Wenn etwa eine Trockenperiode ansteht oder starke Regenfälle prognostiziert werden, kann das einen Einfluss auf die Bewertung der Waren haben. Doch auch aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen haben einen entscheidenden Einfluss.
Die Warenbewertungen finden immer jeweils für die zukünftigen Liefermonate statt. In die Einschätzung der zu erwartenden und gegenwärtigen Marktsituation fließen dabei immer die notierten Kontraktpreise mit ein.
Die Preise, die letztlich erzielt werden, beruhen auf einer breiten Meinungs- und Informationsbasis. Jeder einzelne Marktteilnehmer steht für seine Preiserwartungen finanziell ein, wodurch die Kontraktpreise sich immer an die Gleichgewichtspreise des jeweiligen Marktes anbahnen. Dadurch wird immer eine absolute Markttransparenz gewährleistet.
Für den Handel an Warenterminbörsen sind Terminkontrakte (Futures und Optionen) für Erzeuger oder Verarbeiter ein unverzichtbares Werkzeug, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern. |
Wie viele Warenterminbörsen gibt es?
Weltweit werden zahlreiche Produkte an insgesamt 85 Warenterminbörsen gehandelt. Beim Chicago Board of Trade handelt es sich dabei um die weltweit größte Warenterminbörse. In Deutschland hingegen existiert erst seit 1998 eine Warenterminbörse, die ihren Sitz in Hannover hat.